Die Frage nach der Möglichkeit eine QSL-Karte zu versenden, taucht immer wieder auf und das nicht nur bei Anfängern im Amateurfunk-Hobby.

Zu Anfang muss man dabei erwähnen, das eine grundsätzliche Überlegung angestellt werden sollte.
Was mache ich mit einer Papier QSL-Karte wenn ich sie erhalten habe.
Auch wenn gerade zu Beginn des Hobbys vielfach die Papier-Karte eine bedeutungsvolle Sache ist, wird man schnell merken, nachdem man einige Pros & Contras erstellt hat, die Karte landet, nachdem sie angekommen ist, zu 99,9% in einem Karton.

Betreibt man das Hobby viele Jahre oder Jahrzehnte, wird man schnell merken, dass die Karten in Karton bleiben, viele Jahre und Jahrzehnte. Man schaut sie eigentlich nie wieder an.

Ist man sich das bewusst geworden, geht es weiter.
Wollen wir mal den Umweltaspekt, was das Versenden einer Papier-QSL angeht hier völlig außer Acht lassen, was bei genauer Betrachtung natürlich katastrophal ist, wird einem zügig klar, dass der Versand einer Papier-Karte zu 99% nur über den DARC erfolgen kann.
Die Frage, ob man ein Stück Papier im 21. Jahrhundert auch noch um die Welt senden muss, mal ausgeklammert.

Denn niemand wird Unsummen an Porto ausgeben wollen, um Papierkarten direkt zu versenden.
Ich rede hier natürlich von einer normalen Karte und nicht von irgendwelche Karten für DX-Peditionen wo man oft sowieso noch eine teilweise heftiges Sümmchen bezahlen muss, um die Karte überhaupt zu erhalten.
Auch erfolgt der Empfang von Papier-Karten ausschl. über den DARC.
Eine Mitgliedschaft ist daher also zwingend erforderlich, sollte man auf Papier QSL-Karten stehen.

Ob der recht hohe Mitgliedsbeitrag es einem Wert ist, muss jeder selbst entscheiden.
Das Vereinsblättchen wird es wohl nicht wert sein, da gibt es bessere Alternativen.

Bei der ganzen Überlegung kommt allerdings noch ein wichtiger Punkt hinzu, der immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Immer mehr Funkamateure weltweit sind in gar keinem Amateurfunk-Klub und nehmen daher auch nicht am weltweiten Austausch der Papier-Karten teil.
In vielen Ländern gibt es gar keinen Amaterfunkverband oder die Kosten dafür will oder muss man einfach sparen.
Deutlich verstärkt ist das im digitalen Betrieb, wie zum Beispiel FT8.
Da dort die Möglichkeit einer einfachen und schnellen Übermittlung der QSOs zum Beispiel nach eQSL.cc erfolgen kann, wird diese Möglichkeit immer mehr benutzt und eine Papier-Karte erst gar nicht angeboten.

Mit einem entsprechenden Account bei QRZ.com wird einem dieses direkt im Logbuch auch gleich angezeigt. Man wird sich wundern, wie viele Funkamateure nur noch elektronische QSL-Karten haben möchten.

Auch wenn eQSL.cc nicht gerade das Nonplusultra ist und das Design sich seit 2003, wo mit diesem Service gestartet wurde, nicht viel verändert hat, so funktioniert es aber weitgehend sehr ordentlich und bietet den zuverlässigen eQSL-Versand und Empfang an.

Die hier genannten Punkte werden oftmals verschwiegen oder anderes, den meisten ist das gar nicht bekannt.
Nur durch sehr aufmerksamen Beobachten bei den Daten von QRZ.com kann man das feststellen.
Daher ist der Frust schnell vorhanden, wenn die vielen FT8 QSOs nicht als Papierkarte zurückkommen, obwohl man doch selbst so viele Karten versendet hatte.

Daher meine Empfehlung eindeutig nicht nur digital funken, sondern auch digitalen QSL-Karten – alles andere gleich einen Schildbürgerstreich und ist albern 🙂

Von DL7AG

Linzenz 1979 ex DC7VS / Gründungsmitglied von zwei OV: D23 "Freunde des CCC" - D22 „Soziale Medien“ / Ehemalige Ämter: StV. DV Berlin / DV Berlin / DARC Online Redakteur / DARC Social Media Zuständiger / Mitglied im DARC Gremium "DARC 2020" / Inhaber des DARC Distrikt D Infomobils 2004 / Lizenz-Inhaber: DK0RBY - DN1RBY - DK0DTM - 5P7Z / Seit 2018 nach über 40 Jahren Mitgliedschaft, kein Mitglied mehr im DARC. Mitglied im "Team HAMSPIRIT"

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