Mein Funkfreund Axel, DJ4TT, machte mich vor etlicher Teit darauf aufmerksam, wie man Meteore hörbar und sichtbar machen kann.

Der Weg ist eigentlich einganz einfacher aber gleichzeitig auch eine geniale Idee.
Alles was dazu benötigt wird ist ein Windows-PC, das Programm Spectrum Lab , und ein entsprechender Empfänger, der die Frequenz 143.050 MHz empfangen kann.
Wichtig ist dabei, das die Betriebsart USB eingestellt werden kann.
Viele normale Amateurfunkgeräte können das aber ohne Problem.
Wenn das nicht klappt, bleibt immer noch ein guter SDR-RX oder Stick zur Auswahl.

Natürlich wird noch eine Antenne benötigt, wobei hier ohne Problem eine normale 2 Meter VHF Rundtrahl-Antenne reicht.
Was anderes wird dafür nicht benötigt.

Was muss man jetzt tun?
In Frankreich gibt es seid 2005 ein Weltraumüberwachungssystem mit dem Namen GRAVES. Dieses Radar ist eine Einrichtung des französischen Millitärs. Es dient der Identifikation und Beobachtung niedrig umlaufender Satelliten.
Als “Radarsignal” wird ein CW Dauersignal auf der Frequenz 143.050 MHz ausgestrahlt.
Und genau dieses Signal machen wir uns bei der Beobachtung (und dem Hören) der Meteore zunutze.

Funktionsweise des Graves-Radars
Das Graves Radar befindet sich in der Nähe von Dijon in JN27SI. Es sendet mit einigen 10 KW einen Dauerträger auf 143,050 MHz über 4 Antennenfelder je 15x6m, bestehend aus phasengesteuerten Antennensystemen (planar phased-array antennas).
Jedes der Felder „überstreicht“ mit einen azimuthalen Sektor von 45 ° einen Teil des von Dijon ausgesehen südlichen Himmels, so dass von allen 4 Antennen der Bereich von 90° Ost bis 270 ° West abgedeckt wird.
Jedes Antennenfeld ist wiederum in 6 Untersektoren von 7,5° Abstrahlwinkel unterteilt, die dann zeitgesteuert für je 3,2 sec den Himmel innerhalb der 45° des Antennefeldes „sweepen“.
Alle 4 Antennenfelder senden gleichzeitig, mit je 7,5° Abstrahlwinkel innerhalb ihres 45°-Sektors, d.h. nach 19,2 sec ist ein kompletter Sweep geschafft und beginnt von Neuem.
Der Abstrahlwinkel für die Elevation ist gleich bleibend zwischen 15° und 40 °Elevation.

Der Empfänger wird am besten auf 143.050 und der Betriebsart USB gestellt.
Fällt jetzt ein Meteor in die Erdatmosphäre fängt er durch die Reibungskraft an zu glühen und verglüht schließlich. Dies hat die sogenannten Sternschnuppen zur Folge, die man bei Nacht gut beobachten kann – wer kennt das nicht?
Eine Sternschnuppe ist also nichts anderes als ein verglühender Meteor. Dieser hinterläßt durch das Verglühen eine Spur von ionisiertem Gas.

Das Dauersignal, welches vom Radar ausgestrahlt wird, wird zum einen von dem Meteortien und zum anderen von dem ionisierten Gas reflektiert. Dieses reflektierte Signal wird durch unsere Antenne wieder aufgefangen. So können wir also den Meteor hören und er wird über das oben erwähnte Programm auch angezeigt.
Man kann auch WSTJ-X als Software nehmen.
Versuche mit dem einen oder anderen, werden wir in der IG HAMSPIRT zum ILLW unternehmen.

Da ununterbrochen Meteore auf die Erde fallen, kann theoretisch auch immer etwas gehört werden.
Ein richtiger Meteorstrom, die es mehrfach im Jahr gibt, bringen aber natürlich besserer Ergebnisse.
Die bekanntesten dürfen die Perseiden im August und die Geminiden im Dezember sein. Auch in den Tagen vor und nach einem Maximum können viele Meteore beobachtet werden.
Eine gute Übersicht der stärksten Meteorströme findet man HIER.

Mit dem Programm Spectrum Lab (oder WSTJ-X) können diese Meteore nun auch auf dem Bildschirm sichtbar gemacht werden. Dazu wird der Kopfhörerausgang des Empfängers mit dem Eingang der Soundkarte am PC verbunden oder man hat das Glück einen modernen RX via USB direkt an Rechner anschließne zu können oder benutzt einen SDR-Stick.
Die Möglichkeiten welche für einen die richtigen sind, dard jeder selbst ausprobieren.
Anschließend wird das Programm Spectrum Lab gestartet.
In der Software ist viel einzustellen abe auch ohne etwas zu verstellen, können nun die Meteore „gesehen werden.
Viel Spaß beim Experimentieren.



Quellen:
https://axels-technikblog.de/
https://www.darc.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Graves-Echo-neu.pdf

Von DL7AG

Linzenz 1979 ex DC7VS / Gründungsmitglied von zwei OV: D23 "Freunde des CCC" - D22 „Soziale Medien“ / Ehemalige Ämter: StV. DV Berlin / DV Berlin / DARC Online Redakteur / DARC Social Media Zuständiger / Mitglied im DARC Gremium "DARC 2020" / Inhaber des DARC Distrikt D Infomobils 2004 / Lizenz-Inhaber: DK0RBY - DN1RBY - DK0DTM - 5P7Z / Seit 2018 nach über 40 Jahren Mitgliedschaft, kein Mitglied mehr im DARC. Mitglied im "Team HAMSPIRIT"

Ein Gedanke zu „Wie kann ich einen Meteorstrom hörbar machen?“
  1. Interessant, dass es das gibt (GRAVES) ist mir völlig neu.
    Dann werde ich das mal versuchen, Soft installieren und dann via SDR lauschen.
    Bin gespannt!

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